Grundlagen zu visTABLE®touch
visTABLE®touch ist die Softwarekomponente zur Struktur- und Layoutplanung von Produktionssystemen. Der Fokus liegt auf Fabrik-Strukturen, wobei das methodische Konzept für Materialflusssysteme jeglicher Komplexität genutzt werden kann. Das Hauptziel sollte jedoch immer die gemeinsame, methodisch fundierte Entwicklung und Gestaltung von Layouts sein, damit Vorteile aus der partizipativen Layoutplanung nutzbar werden.
Intuitives Kreieren von Layouts
Das Arbeiten mit visTABLE®touch erfolgt in Anlehnung an das Einrichten von Räumen mittels physischen 2D-Schablonen, die einfach durch Schieben und Drehen in einer Ebene positioniert werden. Komplexitätsprobleme durch die dritte Dimension (Höhe, z-Koordinate) werden beabsichtigt ausgeblendet, um den kreativen Entwurfsprozess im Fluss zu halten. Darüber hinaus erlaubt dieses einfache Bedienkonzept ein Arbeiten mit Touchscreen-Geräten, wobei sowohl die Manipulation der Anordnungsobjekte als auch der Aufruf der im kreativen Fluss erforderlichen Softwarefunktionen mit den Fingern erfolgen kann. So sind partizipative Layout-Workshops sehr effizient durchzuführen, da nahezu jede Person dieses Arbeitsprinzip intuitiv erfasst und sofort anwenden kann. visTABLE®touch nutzt also die Vorteile eines in der analogen Welt sehr erfolgreichen Verfahrens zum Layoutentwurf und macht es der Digitalisierung zugänglich.
Viele Schablonen bringt die Software im Lieferzustand bereits mit. Sie sind als Repräsentanten der Anordnungsobjekte des Fabriklayouts in einzelnen Katalogen zu einer Bibliothek zusammengestellt und in der visTABLE®touch Benutzeroberfläche zugänglich. Von dort aus werden sie per Drag&Drop in den gerasterten 2D-Layoutbereich gezogen. Um Maßstäblichkeit muss sich bei diesem Vorgang niemand kümmern; den korrekten Maßstab sichert das technische Konzept von visTABLE® ab.
Methodische Unterstützung beim Layoutentwurf
Damit Layoutentwürfe zu effektiven Lösungen werden, genügt das rein kreative Zusammenstellen von Layouts aus maßstäblichen Modellen nicht. Vielmehr ist es nötig, den Planungsprozess methodisch zu unterstützen. Dies beginnt bei der Definition des Anordnungsraumes und endet bei der Bewertung von Layoutvarianten anhand wichtiger Kennzahlen. Möglich sind z. B. folgende Entwurfsstrategien:
- Top-down (vom Groben zum Feinen);
- Bottom-up bzw. Line-back (vom Kern der Wertschöpfung zum Peripheren).
Damit sind sowohl Neu- als auch Überplanungsszenarien (sog. Greenfield- und Brownfield-Planungen) zu handhaben, d. h. Entwurf und Verbesserung stehen methodisch im Fokus. visTABLE®touch kommt hierbei die Funktion als zentrale Softwarekomponente zu; alle relevanten Aufgaben lassen sich von hier aus initiieren und die Ergebnisse in einem Layout-Dokument abspeichern.
Beispielszenario: Top-Down-Entwurf
Im Folgenden sind 8 typische Teilaufgaben eines Top-down-Entwurfsprozesses (vom Groben zum Feinen) für ein Fabriklayout skizziert; die dabei verwendeten Funktionen von visTABLE®touch und die methodischen Hintergründe sind verlinkt.
Festlegen des Anordnungsraumes:
- Im Greenfield gilt dieser als unbegrenzt, durch Einstellung der Layoutabmaße lässt sich ein grober Rahmen in 2D fixieren.
- Im Brownfield entsteht der Anordnungsraum i. d. R. durch Baukörper, deren Grundrisse sich durch Import von CAD-Hintergrund-Objekten in den Arbeitsbereich von visTABLE®touch integrieren lassen.
- Im Greenfield gilt dieser als unbegrenzt, durch Einstellung der Layoutabmaße lässt sich ein grober Rahmen in 2D fixieren.
Einbringen der Dimensionierungsergebnisse:
Die Dimensionierung erfolgt üblicherweise in einem Rechengang in Tabellenkalkulationen. Im Ergebnis stehen Ressourcengruppen als Blöcke mit berechnetem Flächenbedarf tabellarisch zur Verfügung (z. B. Mechanische Fertigung: 350 m², Wareneingang: 180 m²). Mittels Excel®-Import von Blocklayoutinformationen werden die vordimensionierten Blöcke als Anordnungsobjekte im Layoutbereich von visTABLE®touch automatisiert erzeugt.Analyse der Materialflüsse:
- Bekannte logistische Abhängigkeiten können via Materialfluss-Import in gängigen fachlichen Formaten (z. B. Flusstabelle) und Intensitätsmaßen (z. B. als Massenstrom) aus Excel®-Vorlagen direkt in visTABLE®touch übernommen werden.
- Fehlende Flussinformationen werden durch Analyse der (logistischen) Prozesse nach dem Prinzip der Wertstromanalyse erhoben. Dazu startet man die App visTABLE®logix direkt aus der Benutzeroberfläche von visTABLE®touch heraus.
- Bekannte logistische Abhängigkeiten können via Materialfluss-Import in gängigen fachlichen Formaten (z. B. Flusstabelle) und Intensitätsmaßen (z. B. als Massenstrom) aus Excel®-Vorlagen direkt in visTABLE®touch übernommen werden.
Anordnung optimieren:
Mittels der implementierten Aufbauverfahren können Netz- und Linienstrukturen in einer partizipativen Arbeitsweise durch Schieben der Anordnungsobjekte interaktiv optimiert werden. visTABLE®touch unterstützt dabei sehr anschaulich durch entsprechende Visualisierung der Flüsse, der Anordnungsprioritäten und Bewertung der entstehenden Transportaufwände.Transportrouten entwerfen:
- Mittels Transportnetzen können die Wege für bestimmte Transportmitteltypen festgelegt werden.
- Die Netzbelastung berechnet die pro Wegabschnitt anfallenden Transportanzahlen, was als Input der jeweils gültigen Richtlinien zur Wegbreitendimensionierung dient.
- Mittels Transportnetzen können die Wege für bestimmte Transportmitteltypen festgelegt werden.
Kennzahlenbasierte Logistikbewertung:
Pro Transportmitteltyp werden die Transportaufwände berechnet und anschaulich gegenüber gestellt. Optimierungsideen zum logistischen Konzept lassen sich sofort bewerten.Segmentierung für verteilte Detailplanung:
Durch Bildung von Modulen sind diejenigen Anordnungsräume aus dem Gesamtlayout zu extrahieren, die in Planungsteams im Detail ausgeplant werden sollen. Die Module werden dazu für das verteilte Arbeiten in der gemeinsamen Bibliothek abgelegt.Zusammenführen von Detailplanungs-Ergebnissen im Masterlayout:
- Planungsteams legen die freigegebenen Varianten als (verschweißte) Module im dafür vorgesehenen Ordner der gemeinsamen Bibliothek ab.
- Mit Hilfe der Funktion Ersetzen werden die in der Segmentierung bestimmten Planungsbereiche durch die ausgeplanten Module automatisiert ausgetauscht.
- Planungsteams legen die freigegebenen Varianten als (verschweißte) Module im dafür vorgesehenen Ordner der gemeinsamen Bibliothek ab.